Die Elektro-Innung Ravensburg hatte am Freitag, 25. Oktober, ihre Innungsmitglieder samt Partner sowie zahlreiche Ehrengäste zur feierlichen Herbstversammlung eingeladen. Im Café „zwölf87“ im Ravensburger Heilig-Geist-Spital genoss das Publikum einen abwechslungsreichen Abend – mit einem interessanten Vortrag, Ehrungen verdienter Persönlichkeiten und einem delikaten Festmenü zum krönenden Abschluss.
Zur Begrüßung blickte Philipp Ernle, seit April dieses Jahres Obermeister der Elektro-Innung Ravensburg, auf die rasante Entwicklung im Elektro-Handwerk in den vergangenen Jahre zurück. Energiewende, Mobilitätswende, Smart Home, Smart Grid führte er als Beispiele hierfür auf. „Um hier mithalten zu können, sind ständige Fort- und Weiterbildungen nötig“, so Ernle. Gerade in diesem Bereich würde die Innung durch ihre Angebote wie zum Beispiel Rundschreiben, Schulungen oder Fachvorträge die Betriebe tatkräftig unterstützen. „Trotz der momentan eingetrübten konjunkturellen Stimmung sehe ich für das Elektro-Handwerk eine großartige Zukunft voraus“, gab sich der Obermeister optimistisch für seine Zunft. „Aber wir müssen ausbilden. Nur so können wir dem Fachkräftemangel entgegenwirken“, lautete sein Appell an die Anwesenden.
Gastreferent Christoph Stehle entführte das Publikum dann zurück in die Zeiten des Mittelalters. In seinem Vortrag erinnerte der Ravensburger Historiker und Journalist an die Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte der Großen Ravensburger Handelsgesellschaft. Wie sich dieser 1380 gegründete Zusammenschluss mehrerer Kaufleute aus der Region zu einem der bedeutendsten und europaweit agierenden Handelsunternehmen entfaltete und maßgeblich zur wirtschaftlichen Prosperität des Bodenseeraums beitrug, wusste Stehle eindrucksvoll zu schildern. „Marktwirtschaft ist etwas, dass sehr viel älter ist als die Industrialisierung und sie funktioniert nur, wenn alle etwas davon haben“, so sein Schlussfazit.
Hannes Eisleb und Bastian Bücker wurden jeweils für zehn Jahre ehrenamtliche Tätigkeit geehrt und bekamen die bronzene Ehrennadel des Fachverbandes Elektro- und Informationstechnik Baden-Württemberg verliehen. Armin Jöchle, von 2012 bis 2023 Obermeister der Elektro-Innung Ravensburg und seit 2024 Ehrenobermeister, erhielt eine Urkunde der Handwerkskammer Ulm für 26 Jahre Vorstandstätigkeit und Obermeister der Elektro-Innung Ravensburg und die Ehrennadel in Gold vom Fachverbandes Elektro- und Informationstechnik Baden-Württemberg. „Armin Jöchle hat die Elektro-Innung Ravensburg weit über die Grenzen hinaus und überall und immer vorzüglich vertreten“, lobte Ehrenobermeister Albert Volkwein. „Eine Steigerung an ehrenamtlichen Engagement für das Elektro-Handwerk ist fast nicht möglich. Wir freuen uns auf deine weitere Mitarbeit und Unterstützung“, sprach er dem Geehrten im Namen der Elektro-Innung Dank und Anerkennung aus.
In seiner Laudatio für Armin Jöchle stellte Thomas Zimmermann, Vizepräsident des Fachverbandes Elektro- und Informationstechnik Baden-Württemberg und stellvertretender Obermeister der Elektro-Innung Biberach, fest: „Es ist mir eine Ehre, einen Menschen, der seit über 25 Jahren mit Herzblut, Leidenschaft und unermüdlichen Einsatz für unsere Innungsbetriebe steht. Du hast es verstanden, junge Menschen für das Handwerk zu begeistern und den Nachwuchs zu fördern. Durch deine Öffentlichkeitsarbeit hast du dafür gesorgt, dass unser Handwerk sichtbarer und geschätzter wird. Du warst uns alle stets ein Vorbild.“ Sichtlich gerührt bedankte sich Jöchle bei all seinen Innungskollegen und wünschte seinem Nachfolger Philipp Ernle für seine Tätigkeit als Innungs-Obermeister nur das Beste.
(Quelle Stephan Augat)
(Quelle Stephan Augat)